Samstag, 15. Oktober 2016

Der kleine Unterschied

Ich gehe gerne in die Sauna. Man könnte sagen: Ich liebe es!
Mein Traum war immer, eine eigene Sauna zu haben. Daraus wurde und wird nichts - deshalb gehe ich in öffentliche Saunen.

In der Sauna genieße ich die Hitze. Es strengt den Körper an, ohne dass ich mich bewegen muss. Was gibt es Besseres?
Öffentliche Saunen haben auch Vorteile. Zumindest einen: Die Abwechslung ist größer als in einer eigenen Sauna. Hiermit meine ich zunächst die Abwechslung an Saunen. Unterschiedliche Hitzegrade, verschiedene Ausstattungen, verschiedene Feuchtigkeitsgrade. Und dazu noch Whirlpools und Schwimmgelegenheiten. Ganz zu Schweigen von Ruhebereichen, die kein Mensch braucht. Ich ruhe doch schon in der Sauna, was soll ich denn draußen auch noch rumliegen?

Nachteil der ganzen Sache: Ich bin nicht alleine dort. Menschen. Sogar in meiner Freizeit. Wenn ich entspannen will. Menschen, die mich angucken. Menschen, die ich angucke. Und noch schlimmer: Menschen, die ich höre.

Hier erkennt man nämlich die Unterschiede. Klein, aber fein.

Manche Menschen sind auch alleine in der Sauna. Sie sind oft auch ruhig und reden nicht. Nur wenige scheinen hier Kontakte zu suchen.
Andere kommen aber gleich im Rudel. Oder sie sammeln sich in Rotten zusammen. Wahrscheinlich sollte man eher von Schwärmen sprechen, da nicht gejagt, sondern geschnattert wird.

Und hier gibt es weitere Unterschiede: Einige unterhalten sich leise, andere nicht. Letztere scheinen häufig das Gefühl zu haben, dass der Rest der Welt ihre Gespräche als ebenso interessant empfinden müsse wie sie selber. Noch'n Unterschied: Frauen unterhalten sich über Gott und die Welt (ok, wohl eher über Uschi und Klaus), Männer über Arbeit und Fußball.

Eine Sauna ist also ein klischeebehafteter Ort. Trotzdem fühle ich mich dort gut.

Wenn doch nur alle ihre Fresse halten würden...