Normalerweise kenne ich mein Gewicht nicht. Ich besitze
keine Waage. Abgesehen von den wenigen Malen, bei denen ich mich in einer
Umkleidekabine auf eine Waage stelle, werde ich alle zwei Jahre beim Arzt
gewogen.
Da habe ich irgendwie immer total schwere Klamotten an…
Das Gewicht ist mir nicht wichtig. Entweder die Hosen passen
oder nicht.
Letzens habe ich sogar den schönen Satz gelesen: „Ich mache
erst eine Diät, wenn ich nicht mehr in den Sarg passe“…
„Hauptsache gesund“, das sagt man zu jeder gewordenen Mutter
über das Kind, über das man sonst nichts Freundliches zu sagen vermag.
Warum kann sich dieser Satz nicht durchs Leben ziehen?
Ausgeraubt? Hauptsache gesund.
Geschieden? Hauptsache gesund.
Keine Freunde? Hauptsache gesund.
Keine Million auf dem Konto? Hauptsache gesund.
Arschloch? Hauptsache gesund.
Fänd‘ ich ok.
Aber beim Gewicht hört alles auf. Alle wissen es besser. Ob
zu viel oder zu wenig Gewicht: Da gibt es bestimmt eine Studie drüber.
Und ein Buch auch!
Verwirrend ist aber vor allem der Wandel in der
Gewichtseinheit. Während früher in „kg“ gemessen wurde, wird heute scheinbar in
„Ig“ gemessen.
Statt Kilogramm Instagram.
Wo es früher hieß: „Weniger ist mehr“, heißt es heute: „So
viel wie möglich!“ Likes, Follower…
Was geblieben ist: Für das richtige Gewicht tun manche echt
alles…