Freitag, 15. Januar 2016

Neues Jahr - neue Feste



Neues Jahr – neue Feste

So, da sind wir also, 2016. Zunächst einmal muss ich mich bei Dir entschuldigen: Irgendwie denke ich ständig, dass wir schon 2017 haben. Keine Ahnung, warum.
Nun ja, jedenfalls ist 2015 vorbei. Wie immer hat es gegen Ende des Jahres noch einige Aufregungen gegeben: Was gibt es zu essen? Was schenken wir wem? Erst Bescherung oder erst Essen? Ab wann darf man eigentlich Raketen zünden? Könnt Ihr endlich mal ruhig sein, ich will schlafen!

Und das neue Jahr rauscht nur so heran mit neuen, tollen Dingen: Winter. Hatten wir letztes Jahr bestimmt auch mal. Gefühlt aber seit zehn Jahren nicht mehr. Warum sonst sind einige wieder völlig überrascht, dass dicke Jacken und Winterreifen doch mal ganz praktisch wären?

Die ersten Feste stehen auch schon an – wie es sich für unser Abendland gehört, freuen sich die Christen ohne Ende, bald endlich fasten zu dürfen. Vorher will der ein oder andere aber noch den Winter vertreiben und sämtliche Hierarchien vergessen. Am besten geht das an Karneval, sodass sich da bestimmt der ein oder andere wieder auf die Straße begeben wird, um ausgelassen zu feiern.
Die Geschäfte sind jedenfalls voll von Kostümen, die zeigen, wie es um die Gesellschaft bestellt ist. Da ja an Karneval alles verkehrt wird, treten Frauen mal nicht als züchtige und hochverschlossene Karrierefrauen mit zwei Jobs, drei Kindern und einem Haushalt auf. Ebenso zeigen sich die Männer mal nicht als fürsorgliche und verantwortungsvolle Väter. Auch das Beten wird mal für ein paar Tage ausgelassen.

Dies wird dann in der Fastenzeit nachgeholt. Hier werden wir uns alle auf das Fest des heiligen Kaninchens vorbereiten. Die Legende besagt ja, dass einst ein Kaninchen auszog, um Hühner zu ärgern. Also stahl es des Nachts die Eier der Hühner und malte sie bunt. Damit nicht genug: Der Hase wurde immer dreister und versteckte die Eier auch noch.
Nun sind Hasen ja nicht die cleversten, sodass die Hühner dem Missetäter schnell auf die Spur kamen. Hühner wiederum sind nicht die zimperlichsten, sodass der Hase aufs brutalste gefoltert wurde, um die Verstecke der Eier zu erfahren. Die Hühner sorgten sich immerhin um ihren Nachwuchs und da verstehen sie keinen Spaß.
Ich möchte hier nicht in Details gehen – es endete damit, dass der Hase dichthielt. Die Hühner waren außer sich vor Zorn. Als letztes Mittel erschien ihnen nur noch die Abschreckung zu bleiben. Kein Hase sollte je wieder auf diese dreiste Idee kommen und unschuldige Eier stehlen, anmalen und verstecken. Also übergossen sie den Hasen mit Gold (immerhin haben Hühner einen ausgeprägten Sinn für Ästhetik) und banden ihm eine Glocke um den Hals. So gekennzeichnet wurde der Hase in der Folge von allen als Dieb und Verräter erkannt und gehänselt.
Was die Hühner aber nicht wussten: Der Hase hatte ausschließlich die Eier gestohlen, aus denen dumme Hühner geschlüpft wären. Deshalb wurde er posthum heiliggesprochen und wir feiern heute noch Ostern.

Aber das wissen wir natürlich alle, sonst würden wir ja nicht feiern. Jetzt können wir nur hoffen, dass es weder zu Karneval noch zu Ostern noch so kalt ist. Sonst könnten weder die schönen Kostüme zur Schau getragen, noch die Eier bemalt werden. Zumindest hätte letzteres keinen Sinn. Im Schnee sind weiße Eier am besten versteckt.
Nur nicht im Zitronen-Schnee.

Viel Freude beim Feiern – am besten das ganze Jahr über!