„Wir müssen reden…“ Für viele Menschen ist das der Anfang
vom Ende. Panik steigt in ihnen auf. Sorge vor dem, was kommt. Das Herz pumpt
schneller, Schweiß bricht aus. Stress pur.
Vor allem männlicher Anhänger unserer Spezies kennen das
Gefühl.
„Das Ende naht!“
Das Ende einer Beziehung.
Das Ende der Ruhe.
Das Ende der Komfortzone.
Wir reden doch ständig – was ist so schlimm daran?
Schlimm erscheint, dass wir reden MÜSSEN!
Das freiwillige Reden haben wir perfektioniert. Ob die
anderen wollen oder nicht.
Es wurde sogar technisiert. Digitalisiert.
So können wir mit der ganzen Welt reden. In „Echtzeit“.
Total revolutionär: Aussagen, die direkt beim Empfänger
ankommen. Als würde er vor uns sitzen…
…
…merken wir selbst, oder?
Wir geben also ständig etwas von uns. Kommentieren.
Diskutieren. Schimpfen. Loben. Flirten…
Solange wir es nicht MÜSSEN!
Aber wir müssen!
Denn was wir nicht machen, ist: Mit den RICHTIGEN reden!
Wer ist das? Irgendein Mensch, der in Fernasien oder
Südamerika auf „like“ drückt, wenn ich weißrussische Politiker beschimpfe? Oder
ein Bayer, der sich über die Windräder in Ostfriesland beschwert?
Vielleicht wäre es leichter, mal näher zu gucken. Trotz
Globalisierung haben wir ja auch noch Spezies-Anhänger in der näheren Umgebung.
Wie wäre es, mal wieder mit Arbeitskolleg*innen zu sprechen?
Wie wäre es, mal wieder mit Partner*innen zu sprechen?
Wie wäre es, mit politisch Andersdenkend*innen zu reden?
Mit Menschen, die Angst haben. Angst vor zu viel
Veränderung. Angst vor der Zukunft.
Die Menschen, die sich für das Klima einsetzen, haben viel
Wissen – wir könnten davon profitieren!
Die Menschen, die Ausländer*innen doof finden brauchen
Wissen – wir könnten davon profitieren!
Also: Wir müssen reden! Mit richtigen Gesprächspartnern! Mit
den richtigen Gesprächspartnern! Über das Richtige!
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